Die Dynamiken der Digitalisierung, Technisierung und Datafizierung stellen auch das Bildungswesen vor enorme Herausforderungen. Innovative Technologien sind dabei sowohl in formellen als auch in informellen Lernkontexten allemal an mediale Praktiken und Kulturprozesse gebunden. Wie können Lehrende und Lernende einen kritisch‐reflexiven, partizipativen und selbstbestimmten Umgang mit digitalen Technologien entwickeln, wenn die Lernumgebungen zunehmend aus bildungsindustriell vorgefertigten Strukturen bestehen? Die Angebote des Teilprojekts „Medien- und Technokulturen“ bieten SchülerInnen sowie Studierenden einen Raum für das Lernen MIT und ÜBER Medien sowie die Erkundung von Gestaltungsspielräumen, u.a. mit 3D‐Druck, programmierbaren Mikroprozessoren und Virtual Reality Anwendungen. Im Fokus stehen dabei reflektiertes Medienhandeln und die kritische Auseinandersetzung mit dem Innovations‐ und Risikopotenzial gesellschaftlich‐medialer Veränderungen, einerseits mit Blick auf Möglichkeiten der kreativen Gestaltung, politischen Partizipation und Demokratieförderung, und andererseits mit Blick auf Tendenzen der Überwachung und Kontrolle sowie der Algorithmisierung und Verbreitung von Desinformationen.

Beteiligter Schulpartner

NMS Telfs, Praxismittelschule PHT, MS Zirl, BORG Fallmerayerstrasse, u.a.

Laufzeit

2022 - 2024

Beteiligte Forschende

Univ.-Prof. Dr. Theo Hug

Andreas Forster, technische Fachkraft

Sarah Panizzutti-Giuliani, administrative Aufgaben

Fabian Bouvier, studentischer Mitarbeiter

N.N., studentische Mitarbeiterin

Eingesetzte Geräte

BYOD, VR-Brillen, Mikrocomputer, 3D-Drucker, mobile Audiorecorder, Videorecorder, Wearable-Kits

Schlüsseltechnologien

Schlüsseltechnologien wie VR-Brillen, 3D-Drucker oder Mikrocomputer kommen in den Workshops nach Maßgabe der Schwerpunktsetzungen neben diversen Kommunikationsmedien und mitgebrachten Devices (BOYD) zum Einsatz.

Verwendetes Innovationslabor

Anmerkungen

Im Unterschied zu verbreiteten lerntechnologischen Ansätzen auf der Basis bildungsindustrieller Normalitätserwartungen und Innovationsrhetoriken geht es im EduMediaLab um die kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit zukunftsrelevanten Technologien und „emerging media“ in ihren medialen, kommunikativen, kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen. Dabei geht einerseits um die Verknüpfung formeller und informeller Lernkontexte mit Blick auf entstehende Medien- und Technokulturen in postdigitalen Medienkonstellationen und die damit verbundenen globalen, regionalen und lokalen Herausforderungen. Andererseits knüpft das Medienlabor an die Traditionen der partizipativen Planung und Kooperation, der handlungsorientierten Medienarbeit und des forschenden Lernens an. Entsprechend können kreative und innovative Projektideen von Schüler:innen und Studierenden realisiert werden. Insgesamt bestehen vielgestaltige Möglichkeiten der Sondierung von Gestaltungs- und Handlungsspielräumen in Lernkulturen der Digitalität, der kritischen Befassung mit Auswirkungen der Digitalisierung, Datafizierung und Medialisierung sowie der Entwicklung medienkompetenzförderlicher Lernarrangements.